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Kandidatenvorstellung mit Otto Lederer im Landgasthof Stechl

Auf einer gut besuchten Veranstaltung im Landgasthof Stechl stellte CSU-Bürgermeisterkandidat Florian Lemmrich im Interview mit Radio-Charivari Moderator Christoph Grabner seine politischen Ziele für Rott für die nächsten sechs Jahre vor. Zuvor erläuterte Ladratskandidat Otto Lederer wichtige Themen für den Landkreis wie Wohnungssituation, Nahverkehr, Gesundheit und Ausbildung und präsentierte Lösungen. Im Anschluss stellten sich die Gemeinderatskandidaten im Interview vor und gaben private Einblicke.

Hier das Interview im Wortlaut:

Christoph Grabner: Von Otto Lederer haben wir jetzt schon einiges gehört, was er als Landrat auf Landkreisebene in Angriff nehmen würde. Unter anderem beim Thema Wirtschaft. Das ist ja auch ein Thema, das Ihnen sehr am Herzen liegt. Was muss da in der Gemeinde in Angriff genommen werden?

Florian Lemmrich: Die Betriebe leisten durch die Gewerbesteuer einen extrem wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Gemeinde Rott. Außerdem stellen sie viele wohnortnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze für unsere Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Für mich ist es wichtig, dass die Gemeinde und die Betriebe partnerschaftlich zusammenarbeiten. Konkret möchte ich durch die Ausweisung von zusätzlichem Gewerbegrund Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Betriebe schaffen aber natürlich auch gerne neue Unternehmen in Rott ansiedeln. Die Grundstücke dafür sind vorhanden. Die erforderliche Bauleitplanung werde ich zügig vorantreiben. 

Christoph Grabner: Als Bürgermeister kann man auch die Infrastruktur einer Gemeinde maßgeblich mitgestalten. Was würden Sie da in Angriff nehmen?

Florian Lemmrich: Zunächst will ich sagen, dass Rott in den letzten Jahren viele neue Häuser entstanden sind. Denken wir nur an die neuen Baugebiete Lengdorf-Ost und Am Leitenfeld. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, da dadurch auch viele junge Rotter Familien den Traum vom eigenen Haus verwirklichen konnten und ein weiteres Wohnbaugebiet in Meiling ist vorgesehen. Darüber dürfen wir aber nicht vergessen, dass wir eine über 40 Jahre alte Kläranlage haben, die ziemlich am Ende ihrer Kapazität angekommen ist. Als Bürgermeister werde ich dieses Thema entschieden anpacken, damit wir hier zukunftsfest werden. Angedacht ist z.B. der Anschluss unserer Kläranlage an Rosenheim. Da Schechen bereits angeschlossen ist, liegen die entsprechenden Rohre schon bis zum dortigen Gewerbegebiet an der B15. Im Zuge einer solchen Maßnahmen könnte vielleicht auch gleich noch eine Gasleitung bis Rott verlegt werden. Zu einer modernen Infrastruktur gehört natürlich mehr. Wenn wir an die Veränderung der Mobilität denken, halte ich es für wichtig, dass auch die Gemeinde Rott entsprechende Angebote macht und werde mich deshalb darum kümmern, dass wir Ladesäulen für E-Autos und auch für E-Bikes in Rott einrichten. Und nicht zuletzt möchte ich dort, wo es den Bürgern einen echten Mehrwert bringt auch Straßen herrichten, wie z.B. nach Sargau.

Christoph Grabner: Altersgerechtes Wohnen und Pflege wird in Zukunft immer wichtiger. Das Thema geht auch an Rott nicht vorbei. Welche Ideen haben Sie da?

Florian Lemmrich: Aus eigener Erfahrung mit meinem Vater, der in seinen letzten Lebensjahren schwer pflegebedürftig war, liegt mir dieses Thema sehr am Herzen. Wir haben ja schon das Seniorenwohnen am Kaisergarten, das ich für eine sehr gute Einrichtung halte. Sie ist aber nur ein kleiner Grundstock. Für Rott möchte ich zusammen mit einem geeigneten Partner eine Einrichtung schaffen, die vom altersgerechten Wohnen bis zur vollstationären Pflege alles anbieten kann. Versetzen wir und einmal in die Lage, wenn man seine Angehörigen in Pflege geben muss. Um wieviel besser fühlt es sich an, wenn man seine Lieben am Wohnort unterbringen kann. Da kann man jederzeit mal kurz auf einen Kaffee vorbeischauen und sieht auch wie der jeweilige Pflegezustand ist. Grundstücke, die wir für so ein Projekt zur Verfügung stellen können, sind vorhanden. Vorrangig ist es, hier einen wirklich guten Partner zu finden.

Christoph Grabner: Auch in Sachen Kinderbetreuung ist es wichtig die Gemeinde zukunftsfähig zu machen. Wo sehen Sie da Handlungsbedarf?

Florian Lemmrich: Der Bedarf für Kinderbetreuungsplätze ist da. Das sehen wir daran, dass die Gemeinde seit Jahren eine Außengruppe des Gemeindekindergartens im Gemeindehaus unterhält. Durch das von mir bereits angesprochene Baugebiet in Meiling wird der Bedarf in den nächsten Jahren sicher nicht weniger. Als Bürgermeister möchte ich das „Provisorium“ im Gemeindehaus gerne durch neue Angebote ersetzen. Da uns der Schulneubau derzeit finanziell stark in Anspruch nimmt, müssen wir uns hier etwas einfallen lassen. Ich denke an Projekte wie Bauernhof- oder Waldkindergarten oder vielleicht ein Miteinander von Jung und Alt in dem von mir gerade angesprochenen Pflegeheim. Für so etwas gibt es bereits sehr erfolgreiche Projekte z.B. in Friedberg bei Augsburg. Und stellen Sie sich vor, wie die Kinder und die Senioren beim gemeinsamen Spielen, Singen und Basteln voneinander profitieren können. So etwas würde ich gerne umsetzen.

Christoph Grabner: Aber nicht nur die Betreuung von Kindern ist wichtig. Auch ihre Bildung darf nicht vernachlässigt werden. Was muss in diesem Bereich in der Gemeinde noch gemacht werden?

Florian Lemmrich: Wie gesagt, die Gemeinde ist derzeit dabei die alte Schule durch einen modernen Neubau zu ersetzen. Als Bürgermeister werde ich mich vor allem darum kümmern, dass die Umsetzung möglichst ohne Verzögerung stattfindet, da jede längere Verzögerung Geld kostet. In enger Abstimmung mit der Schulleitung und ihrem pädagogischen Konzept möchte ich erreichen, dass unsere Kinder modern ausgestattete Klassenzimmer bekommen, in denen Sie optimale Lernbedingungen vorfinden werden, auch im digitalen Bereich.

Christoph Grabner: Als ich mir Ihr Wahlprogramm durchgeschaut habe, ist mir ein Punkt ganz besonders aufgefallen. Das Thema: Tourismus. Ich als Außenstehender würde jetzt sagen, dass der Tourismus in Rott eine eher untergeordnete Rolle spielt. Wieso ist Ihnen das trotzdem so wichtig?

Florian Lemmrich: Wir haben in Rott einiges zu bieten. Nicht nur unsere wunderschöne Rokoko-Kirche. Momentan ist es so, dass Besucher zu uns kommen, die Kirche und vielleicht noch die Strauß-Gruft anschauen zum biesln gehen und wieder wegfahren. Das ist mir zu wenig und hier sind wir wieder bei der Wirtschaft. Dass niemand in Rott drei Wochen Urlaub macht ist mir auch klar aber die Besucher, die zu uns kommen, sollen auch Geld bei uns lassen. Deshalb möchte ich zusammen mit den Gastronomen, den Geschäften im Ortskern und der Kirche ein Konzept für den Tagestourismus erarbeiten und so zusätzliche Einnahmen für alle generieren.

Christoph Grabner: Ein Thema, an dem momentan niemand mehr vorbeikommt, ist die Digitalisierung. In Ihrem Wahlprogramm steht gleich als erster Punkt das digitale Rathaus. Was muss man sich darunter vorstellen?

Florian Lemmrich: Vieles machen wir heute ganz selbstverständlich am Computer von zuhause aus. Ich denke dabei z.B. an das Onlinebanking, mit dem wir unsere Bankgeschäfte ganz bequem vom Sofa aus machen. Meine Vorstellung ist, dass wir viele Routineangelegenheiten wie z.B. Ausweisverlängerung, für die man heute noch ins Rathaus gehen muss, künftig vom PC aus machen können. Das spart Zeit, es gibt keine Wartezeiten und durch weniger Papier ist es auch noch umweltfreundlich. Und es kommt vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung zugute, die dadurch in ihrer Arbeit entlastet würden. 

Christoph Grabner: Jetzt wollen wir natürlich auch noch etwas privates von Ihnen erfahren: Sie sind seit über zehn Jahren selbständiger Unternehmensberater. Wieso wollen Sie diesen Job gegen das stressige Bürgermeisteramt eintauschen?

Florian Lemmrich: Rott ist seit über 20 Jahren meine Heimat. Es ist der Ort, an dem ich am längsten in meinem Leben wohne. Hier engagiere ich mich in Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche seit Jahren ehrenamtlich. Den Glühweinstand der Vereine, bei dem wir zuletzt 3000 € für die Vereine erwirtschafte haben wurde von mir ins Leben gerufen und wird seit vier Jahren von mir organisiert. Ich glaube, dass wir für die Zukunft einen Bürgermeister brauchen, der fest in Rott verwurzelt ist, der gut mit Menschen umgehen kann, der über Sachverstand in Finanzfragen verfügt, der auch diplomatisches Gespür hat und der auch schwierige Themen mit einer positiven Grundeinstellung und einem Lächeln angeht. Und über all diese Eigenschaften verfüge ich. Ich möchte an einer positiven Gestaltung der Zukunft unserer Heimat arbeiten.

Christoph Grabner: Wir haben uns vorhin kurz unterhalten. Sie haben mir erzählt, dass Sie bereits seit Dezember beim Haustürwahlkampf die Rotter besuchen. Wie sind Ihre Erfahrungen?

Florian Lemmrich: Seit Anfang Dezember gehe ich in Rott von Tür zu Tür und ich muss sagen, dass ich überall sehr freundlich empfangen werde. Das schöne am Haustürwahlkampf ist, dass man mit sehr vielen Menschen zusammenkommt und in den Gesprächen viel interessantes erfährt. Mittlerweile war ich im Kernort Rott an allen Haustüren und habe auch schon Meiling und Feldkirchen besucht. Ab nächster Woche kommen dann unsere weiteren Ortsteile dran.

Christoph Grabner: Abschließende Frage. Warum ist Florian Lemmrich der richtige Bürgermeisterkandidat für die Gemeinde Rott am Inn?

Florian Lemmrich: Ich habe es gerade schon gesagt. Ich bin in Rott fest verwurzelt, ich bin vielfältig ehrenamtlich engagiert, ich kann gut mit Menschen umgehen. Ich besitze Sachverstand in Finanzfragen und verfüge über diplomatisches Gespür. Alles in Allem: ich habe das große Ganze im Auge und bin ein Gestalter und kein Verwalter.